Ziel der Physiotherapie in der Geriatrie sind die Rückgewinnung, Verbesserung und Erhaltung der größtmöglichen Selbständigkeit im Bereich der Körperbewegungen und Fortbewegung (Lokomotion), um die Integration in das psychosoziale Umfeld zu ermöglichen. Lokomotion ist dabei mehr als nur Gehen, es ist die Fähigkeit sich gezielt zu bewegen. Dazu gehört die Veränderung der Körperlage und der Körperposition im Raum, in folgenden Stufen:
- Lageveränderung im Liegen,
- Sich-Aufsetzen aus der liegenden Position,
- Stabiler Sitz - Kopf- u. Rumpfkontrolle, Gleichgewicht im Sitz,
- Aufstehen,
- Stabiler Stand - Gewichtsverlagerung im Stand,
- Transfer Bett - Rollstuhl,
- Gehen (mit oder ohne Hilfsmittel),
- Treppensteigen,
- Gehen im Freien auf unterschiedlichen Untergrund,
- Teilnahme am Straßenverkehr.
Behandlungsschwerpunkt der Physiotherapie in der Geriatrie ist das Bobath-Konzept. Dies ist einin 24 - Konzept, eine Interaktion zwischen allen Fachbereichen im interdisziplinären Team ist dabei eine wichtige Voraussetzung. Physiotherapeutischer Ansatz des Bobath-Konzepts ist die Regulierung der fehlerhaften Muskelspannung, damit die Voraussetzung für normale Bewegung geschaffen wird (z.B. bei Patienten mit Zustand nach Schlaganfall). Angepaßt an die individuellen Besonderheiten des alten Menschen und unter Einbeziehung der Alltagsrelevanz fließen Aspekte verschiedener Behandlungsmethoden ein, wie:
- Manuelle Therapie
- Schlingentisch
- PNF (Propriozeptive Neuromuskuläre Facilitation)
- Rückenschule
- FBL (Funktionelle Bewegungslehre)
- Touch for Health
- FAL (Funktionsanalyse)
- Atemtherapie n. Brüne
- Orthopädische Behandlungsmethode n. Cyriax
- medizin. Trainingstherapie
Gemeinsam mit dem Patienten werden in Einzelbehandlungen Bewegungsstrategien entwickelt und in Alltagssituationen erprobt und gefestigt.
- Hausbesuche,
- Angehörigenschulungen/-anleitungen,
- individuelle Hilfsmittelversorgung (Gehhilfsmittel),
- individuelle Hilfsmittelanpassung (Prothesen, Orthesen, Bandagen, Korsetts, Schienen).