Eingangsbereich

Die Physiotherapie

Ziel der Physiotherapie in der Geriatrie:
Rückgewinnung, Verbesserung und Erhaltung der größtmöglichen Selbständigkeit im Bereich der Körperbewegungen und Lokomotion (Rehfeld, Runge 1995), um die Integration in das psychosoziale Umfeld zu ermöglichen.

Lokomotion ist mehr als Gehen, es ist die Fähigkeit sich gezielt zu bewegen. Dazu gehört die Veränderung der Körperlage und der Körperposition im Raum.

Lokomotionsstufen:

  • Lageveränderung im Liegen
  • Sich-Aufsetzen aus der liegenden Position
  • Stabiler Sitz - Kopf- u. Rumpfkontrolle, Gleichgewicht im Sitz
  • Aufstehen
  • Stabiler Stand - Gewichtsverlagerung im Stand
  • Transfer Bett - Rollstuhl
  • Gehen (mit oder ohne Hilfsmittel)
  • Treppensteigen
  • Gehen im Freien auf unterschiedlichen Untergrund
  • Teilnahme am Straßenverkehr


Liegen


Vom Liegen zum Sitzen


Stabiler Sitz


Aufstehen


Stabiler Stand


Gehen


Treppensteigen

Behandlungsschwerpunkt der Physiotherapie in der Geriatrie ist das Bobath-Konzept,

  • ein 24 - Konzept, d.h. eine Interaktion zwischen allen Fachbereichen ist Bedingung = interdisziplinäres Team
  • Physiotherapeutischer Ansatz des Bobath-Konzepts ist die Regulierung der fehlerhaften Muskelspannung, damit die Voraussetzung für normale Bewegung geschaffen wird (z.B. bei Patienten mit Zustand nach Schlaganfall)

(Lagerung, Transfer, Handling, Facilitation, Hemmung, Anbahnung, physiologische Bewegungen)

Angepaßt an die individuellen Besonderheiten des alten Menschen und unter Einbeziehung der Alltagsrelevanz fließen in die physiotherapeutische Behandlung Aspekte verschiedener Behandlungsmethoden:

  • Manuelle Therapie
  • Schlingentisch
  • PNF (Propriozeptive Neuromuskuläre Facilitation)
  • Rückenschule
  • FBL (Funktionelle Bewegungslehre)
  • Touch for Health
  • FAL (Funktionsanalyse)
  • Atemtherapie n. Brüne
  • Orthopädische Behandlungsmethode n. Cyriax
  • medizin. Trainingstherapie

Gemeinsam mit dem Patienten werden in Einzelbehandlungen Bewegungsstrategien entwickelt und in Alltagssituationen erprobt und gefestigt.

  • Hausbesuche
  • Angehörigenschulungen / - anleitungen
  • individuelle Hilfsmittelversorgung (Gehhilfsmittel)
  • individuelle Hilfsmittelanpassung (Prothesen, Orthesen, Bandagen, Korsetts, Schienen)

Dokumentation zur Leistungs- und Verlaufskontrolle

  • physiotherapeutische Befundaufnahme als Basis für die Behandlungsplanung und zur Formulierung des Therapieziels
  • Verlaufsberichte während des Aufenthalts
  • physiotherapeutischer Abschlußbericht bei Entlassung unter Einbeziehung geriatrischer Assessments (Tinetti-Test, Timed up and go)
  • Informationsweiterleitung an weiterbehandelnde Therapeuten